Pulverlackierung bzw. Pulverbeschichtung ist eine weitverbreitete Methode, um Oberflächen zu schützen und ihnen ein ansprechendes Aussehen zu verleihen. Beim Kleben auf Pulverbeschichtung müssen Sie jedoch einige Aspekte beachten, um Schäden an der Beschichtung zu vermeiden und sicherzustellen, dass das Klebeband ordnungsgemäß haftet.
Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Thema Oberflächenvorbereitung, Klebebandauswahl und Klebebandanwendung für pulverlackierte Flächen beachten müssen.
Was sind Pulverlackbeschichtungen?
Pulverlacke sind duroplastische Beschichtungsstoffe mit 100-prozentigem Festkörperanteil. Sie werden verwendet, um Oberflächen wie Metall, Holz, Kunststoff und andere Materialien zu schützen und zu verschönern. Die Anwendung erfolgt als Trockenbeschichtungsverfahren, indem ein pulverförmiger Lack auf die zu beschichtende Oberfläche mit einer Sprühpistole aufgetragen wird. Dieses Pulver besteht normalerweise aus einem Gemisch von Harzen, Pigmenten und anderen Additiven.
Pulverlacke werden in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter in der Automobilindustrie, Möbelherstellung, Metallverarbeitung, Elektronik und vielen weiteren. Sie bieten zudem eine breite Palette von Farben und Oberflächenstrukturen, um den gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Anwendung von Klebeband auf Lack spielt vor allem in der Automobilindustrie und im Schienenfahrzeugbau eine große Rolle.
Welche Besonderheiten weisen Flächen mit Pulverbeschichtung beim Kleben auf?
Der Hauptvorteil von Pulverlacken ist ihre Haltbarkeit und Beständigkeit gegenüber Abrieb, Chemikalien, UV-Strahlen und Witterungseinflüssen. Sie sind auch umweltfreundlicher als viele andere Beschichtungsmethoden, da sie in der Regel keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) abgeben.
Allerdings erweisen sich Pulverlackierungen oft als Problemoberflächen, da sie wie viele Kunststoffe eine niedrige Oberflächenenergie besitzen. Das bedeutet, dass die Flächen schlecht benetzbar sind und sich der Kleber auf einer Pulverbeschichtung nur unzureichend verteilen kann.
Bei Pulverlacken kommt noch die Besonderheit hinzu, dass die Lackformulierungen oft viel komplexer sind und daher viel mehr Stoffe beinhalten, die Einfluss auf die Alterung und Adhäsion der Klebeverbindung haben.
Vorbereitung zum Kleben auf Lack
Eine gründliche Vorbereitung der Oberfläche ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Verklebung auf pulverlackierten Flächen.
Stellen Sie sicher, dass die pulverbeschichtete Oberfläche sauber und trocken ist. Entfernen Sie Staub, Schmutz, Öl und Fett gründlich, indem Sie sie mit einem milden Reinigungsmittel und Wasser reinigen und dann gut abspülen. Verwenden Sie keine aggressiven Lösungsmittel, die die Beschichtung beschädigen könnten.
Um die Haftung beim Kleben auf Pulverbeschichtung zu verbessern, sollten Sie die lackierten Flächen aufrauen, um die Oberfläche zu vergrößern. Nach dem Aufrauen muss die Fläche erneut gereinigt werden. Die Haftung kann zudem durch den Einsatz von Haftvermittlern verbessert werden.
Auswahl des richtigen Klebebands für pulverlackierte Flächen
Um feste Verbindungen auf pulverlackierten Flächen zu erzeugen, sind dazu passende Klebebänder und Klebstoffe erforderlich. Lösungen versprechen einerseits Hochleistungsklebebänder und andererseits Zweikomponenten-Klebstoffe.
Wir empfehlen Ihnen die folgenden Produktgruppen zum Kleben auf Pulverbeschichtung:
tesa 50600 - PET Silikon-Abdeckband
Das extrem hitzebständiges Polyester-Abdeckband ist mit einer Silikonklebemasse ausgestattet und besitz eine hohe Festigkeit, starke Klebkraft und hohe Temperaturbeständigkeit.
Nach der Anwendung kann es rückstandsfrei entfernt werden.
Es eignet sich zur Maskierung von Oberflächen, welche bei der Pulverbeschichtung nicht beschichtet werden sollen.
3M VHB Klebebänder – insbesondere Produkte der 59er Serie
Die 3M VHB Bänder punkten mit einer optimalen Anpassungsfähigkeit an die Oberfläche, beschädigen die Beschichtung nicht und können sowohl glatte als auch strukturierte Oberflächen vollflächig spannungsfrei verbinden. Außerdem liefern diese Hochleistungsklebebänder eine hohe Soforthaftung, sind für den Innen- und Außeneinsatz gleichermaßen gut geeignet und wirken zusätzlich schalldämpfend.
3M 300LSE mit modifiziertem Acrylatklebstoff
Der modifizierte Acrylatklebstoff wurde speziell für Anwendungen entwickelt, bei denen eine gute Klebkraft auf pulverbeschichteten und anderen niederenergetischen Flächen erforderlich ist. Die Transferklebebänder der Reihe 3M 300LSE sind temperaturbeständig von -40 bis + 95 °C (kurzzeitig bis +150 °C) und ermöglichen transparente Verbindungen.
3M Klebstoffserie 360
Auch hier handelt es sich um Transferklebebänder, die eine schnelle Haftung auf pulverlackierten Flächen ermöglichen. Sie sind temperaturbeständig von -40 bis +95 ° C (kurzfristig bis +177 °C). Die 3M 360 Reihe zeichnet sich zudem durch eine geringe Klebstoffdicke sowie ein hohe Scher- und Schälfestigkeit aus.
3M Scotch-Weld Zweikomponenten-Konstruktionsklebstoffe
Mit diesen Klebstoffen können Sie bspw. lackierte Holzflächen verkleben bzw. rohes Holz mit pulverlackiertem Holz. 2K-Polyurethan-Klebstoffe oder 2K-Acrylatklebstoffe eignen sich besonders gut für die Verbindung von pulverbeschichteten Metalloberflächen mit thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoffen.
TIPP!
Verzichten Sie beim Kleben pulverlackierter Flächen möglichst auf Bänder mit hoher Klebkraft. Bei Belastung der Verbindung könnte sich ansonsten die Beschichtung lösen.
Fazit
Das Kleben auf einer Pulverbeschichtung erfordert einerseits eine gute Oberflächenvorbereitung, andererseits die richtigen Klebelösungen, um diese niedrigenergetischen Flächen optimal zu verbinden. Diese erhalten Sie mit Zwei-Komponenten-Klebstoffen und Hochleistungsklebebändern wie z.B. 3M VHB.